Wer sich ein wirklich einzigartiges E-Bike wünscht, sollte bei Maxcycles vorbeischauen. Der Hersteller aus dem Münsterland bietet die Individualisierung aller Komponenten einschließlich des Antriebes; Wunschfarbe ist natürlich Ehrensache. Und schon das Musterrad in Standard-Konfiguration weist Besonderheiten auf, die man fast nirgends sonst findet.
Zwei baugleiche Fahrräder? So etwas sieht man höchstens im Radgeschäft. Sobald es im Einsatz ist, wird so ziemlich jedes Rad auf irgendeine Weise individualisiert, sei es durch den Lieblingssattel, einen Korb auf dem Träger oder dem Halter fürs Bügelschloss. Und die unzähligen Modelle in verschiedensten Farb- und Ausstattungsvarianten, die Jahr für Jahr auf den Markt kommen, machen es noch schwerer, zwei exakt gleiche Bikes zu finden.
Bei Maxcycles im Münsterland ist es sogar ausgesprochen selten, dass zwei baugleiche Modelle auch nur die Montagehalle verlassen. Denn die Philosophie des vor 30 Jahren gegründeten Unternehmens beruht auf zwei Säulen: Leichtbau und Individualanfertigung.
Von Anfang hohe Qualität
Als Marion Gloe 1991 mit seiner Manufaktur loslegt – damals noch in Witten an der Ruhr –, setzt sich das hochwertige Alltagsfahrrad gerade erst durch. Ein neues Qualitätsbewusstsein ist entstanden, und die Fahrradtechnik macht große Sprünge: Technik aus der jungen Mountainbike-Szene wird am Trekkingrad auch im Touren-Sektor salonfähig; die ersten wirklich pannensicheren Reifen für Alltagsradler kommen auf den Markt und als Alternative zur schwachbrüstigen Seilzugbremse bietet Hydraulik-Spezialist Magura eine öldruckbetriebene Felgenbremse an. Wer in Sachen Fahrradtechnik up to date sein will, hat plötzlich ganz neue Möglichkeiten, findet aber im Sortiment vieler etablierten Marken keine entsprechenden Modelle. Es ist die Zeit fortschrittlich denkender, qualitätsorientierter Newcomer, die nicht nur Material von der Stange bieten und den beim Rennrad üblichen individuellen Aufbau aufs Alltagsrad übertragen. „Baukasten“ heißt das Zauberwort; und was vor Jahrzehnten umständlich beim Händler aus dem Katalog zusammengesucht werden musste, lässt sich heute bequem im Internet aussuchen – ein paar Klicks, und fertig ist die individuelle Konfiguration einschließlich Wunschfarbe, die dann bei Maxcycles aufgebaut und an den Händler ausgeliefert wird.
Sogar beim Motor die Wahl
Und das geht natürlich auch mit Elektrobikes. Ausgehend von mehreren Grundmodellen mit Bosch-Motoren (sowie einem Carbon-Bike mit Shimano-Antrieb), lassen sich viele Ausstattungsdetails festlegen – wenn nicht gar alle, denn Maxcycles lässt sogar die Wahl zwischen den Motorvarianten Active Line Plus und Performance Line. Ebenfalls ungewöhnlich: Alle Grundmodelle sind mit einer Starrgabel ausgestattet; eine Federgabel ist aufpreispflichtige Sonderausstattung. Dies kann bereits ein guter Grund dafür sein, bei Maxcycles einzukaufen; viele große Hersteller bieten nämlich gar keine ungefederten Modelle an. Unserem Testrad steht die natürlich in Rahmenfarbe lackierte Alu-Gabel gut zu Gesicht, und mangelnden Komfort muss man auch nicht befürchten: Die 27,5-Zoll-Laufräder – ebenfalls eine Baukasten-Option – sind mit voluminösen 57er Schwalbe G-One besohlt; die besonders breiten Felgen für optimalen Reifensitz deuten dabei auf die Detailversessenheit der Firma hin.
Zum angenehmen Rollverhalten auf den ebenso leicht laufenden wie griffigen Pneus gesellt sich der kräftige Schub des Bosch Performance Line. Für den sportlichen Alltagsfahrer ist dies wohl die beste Antriebsvariante im Bosch-Portfolio – mehr Drehmoment braucht man höchstens am E-MTB. Der Motor schiebt stark an, ist dabei aber nicht so ruppig wie die CX-Variante; am Berg muss man nicht befürchten, mangels Drehmoment immer langsamer zu werden. Kombiniert wird der Motor mit dem bewährten 500-Wattstunden-Akku; zur Reichweitenoptimierung lässt sich ein „Dual Battery“-Paket buchen. Als Alternative zum bewährten, großen Intuvia-Display kann man das Cobi-System mit Smartphone-Integration ordern, das den Funktionsumfang der Antriebssteuerung deutlich erweitert.
Viele Naben-, eine Kettenschaltung
Mit Zehngang-Kettenschaltung stellt das Testrad quasi die Basisversion des Maxcycles In Lite dar. Sämtliche Nabenschaltungs-Varianten sind teurer; dabei kann die Shimano XT ist Sachen Schaltgeschwindigkeit und Präzision rundum überzeugen. Alternativ sind Shimano-Nabenschaltungen mit fünf bis elf Gängen sowie die Rohloff Speedhub mit 14 Schaltstufen erhältlich, die allesamt wartungsarm und verlässlich funktionieren. Alle Nabenschaltungen können auch mit Riemenantrieb gefahren werden; der Hinterbau weist die dafür notwendigen Merkmale auf – verstellbares Ausfallende und teilbare Sitzstrebe.
Handlich und sportiv
Und wie fährt sich das individuell konfigurierbare Elektrorad? Mit ausgewogen-sportiver Haltung, die durch den Speedlifter-Vorbau im Handumdrehen variiert werden kann, sitzt man dynamisch auf dem Rad, das sich auch ohne Federelemente durchaus bequem anfühlt – das große Reifenvolumen erlaubt es ja, den Luftdruck etwas zu reduzieren. Wer es noch komfortabler will, ordert im Konfigurator eine Parallelogrammsattelstütze. Durch die Starrgabel ist das Handling angenehm direkt, ohne dass sich das Rad nervös anfühlt. Ebenso angenehm wie das Lenkverhalten ist die zurückgenommene Optik, die hier noch durch die dezente Farbgebung unterstrichen wird.
Und so ist das Maxcycles In Lite ein rundum empfehlenswertes Elektrorad, zumal es sich wie beschrieben individuell optimieren lässt – Kompromisse eingehen muss man hier nicht. Mit über 4.500 Euro ist die hier gezeigte Konfiguration freilich recht hochpreisig. Andererseits: Wer sich bei Maxcycles sein Traumrad zusammenstellt, kann sich sicher sein, nie ein baugleiches Modell sehen zu müssen…
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