Radsport: Obwohl parallel die Deutschland Tour und das Eintagesrennen in Hamburg stattfinden, können wir auch in diesem Jahr bei der Vuelta a Espana einigen deutschsprachigen Profis zujubeln. Wir werfen einen Blick auf die Deutsche, die Schweizer und die Österreicher. Welche Aufgaben und Ziele verfolgen sie?
Deutschland: Sprinter & Helfer
Seit Jahren können die deutschen Radsportfans auf gute Sprinter aus dem eigenen Land blicken. Das zeigt sich auch jetzt wieder bei der Vuelta a Espana. Mit Phil Bauhaus (Bahrain – Merida), Max Walscheid (Sunweb) und John Degenkolb (Trek – Segafredo) gehören drei von ihnen auf Flachetappen sogar zum erweiterten Favoritenkreis. In Massensprints Freiheiten genießen darf auch Jonas Koch (CCC), der von seinen Sportlichen Leitern diesbezüglich Grünes Licht erhalten hat. Eher Helferdienste zu verrichten haben Tony Martin (Jumbo – Visma) und Nikias Arndt (Sunweb). Während Tony Martin vor allem im Teamzeitfahren wichtig ist und in der Ebene seine Klassementfahrer aus dem Wind halten soll, ist Nikias Arndt im Sprint wohl der wichtigste Mann für Landsmann Max Walscheid. Für die Berge wurde von den Mannschaften leider kein Deutscher nominiert. Steigt das Terrain also an, müssen wir anderen Profis die Daumen drücken – zum Beispiel den Österreichern.
Österreich: Stark in den Bergen
Dass die Österreicher vor allem in den Bergen stark sind, ist keine neue Erkenntnis. Auch zur Vuelta a Espana werden drei starke Bergfahrer geschickt. Auf Grund der Nominierungen ihrer Sportlichen Leiter, dürften alle drei diverse Freiheiten genießen. Hermann Pernsteiner (Bahrain – Merida) zum Beispiel muss im Hochgebirge nicht für einen Mannschaftskameraden ackern. Ihn werden wir gewiss in der ein oder anderen Fluchtgruppe zu sehen bekommen. Gleiches gilt vermutlich für Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) und Gregor Mühlberger (Bora – hansgrohe). Obwohl sie Sam Bennett in der Ebene und Rafal Majka im Hochgebirge zur Seite stehen müssen, werden sie sich auf einigen Etappen einer Fluchtgruppe anschließen. Besonders hügelige Teilstücke dürften dabei ihr Interesse geweckt haben, da es im Hochgebirge gegen die stärksten Kletterer auch aus einer Ausreißergruppe heraus schwierig werden dürfte.
Schweiz: Helfer mit Freiheiten
Auch die Fans aus der Schweiz dürfen bei der Vuelta a Espana 2019 zurecht auf einen Etappensieg hoffen. Obwohl sie ebenfalls nur drei Starter nach Spanien schicken, werden diese durch eine offensive und aktive Fahrweise auf sich aufmerksam machen. Silvan Dillier (AG2R La Mondiale) kann zurecht als einer der am meist unterschätzten Fahrer im Peloton bezeichnet werden. Der Schweizer hat seine Stärken nämlich nicht nur auf Kopfsteinpflaster-Passagen. Er kann auf jeglichem flachen oder leicht hügeligem Terrain glänzen und mit seiner Sprintstärke aus einer Gruppe heraus gewinnen. Wenn Pierre Latour ihm das Okay gibt, kann er dies unter Beweis stellen. Eher in den Bergen zu sehen sein werden Kilian Frankiny (Groupama – FDJ) und Steve Morabito (Groupama – FDJ). Die beiden Teamkameraden profitieren davon, dass sich kein ausgewiesener Klassementfahrer in ihren Reihen befindet. Während in der Ebene Sprinter Marc Sarreau der Kapitän ist, dürfen Frankiny und Morabito in den Bergen auf eigene Rechnung fahren.
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