Cyclingworld 2022: Zwei Hallen, drei Tage, ganz großes Kino – die Düsseldorfer Fahrradmesse kam nach der Corona-Auszeit stark zurück und begeisterte mit spannenden Ausstellern und vielen Neuheiten. Velomotion war auf der Messe dabei.
Wer einen perfekten Start ins Fahrrad-Frühjahr erleben wollte, musste Mitte März nur nach Düsseldorf kommen. Im charmanten Industrie-Ambiente des Areal Böhler öffnete nach zwei Jahren Zwangspause die Cyclingworld wieder ihre Türen – eine Messe, die mit großen und kleinen Anbietern, bekannten und obskuren Ausstellern die Fahrradwelt in ihrer ganzen Bandbreite zeigt. Dazu zahllose Stände auf dem Außengelände, bestückt mit E-Bikes und Fahrrädern zum Ausprobieren, außerdem ein Rahmenprogramm von der Live-Band bis zum Cyclocross-Rennen, nicht zu vergessen strahlender Sonnenschein – besser kann ein Messe-Wochenende im Frühjahr kaum werden. Einen kleinen Eindruck vom bunten Treiben auf der Cyclingworld vermittelt hoffentlich das „Best-of Messe“ von Velomotion.
Qwic mal preiswert, mal kompromisslos
Sparsames Elektroradeln mit Qwic: Die niederländische Fachhandelsmarke stellt mit dem Premium i für 1899 Euro ein preiswertes Grundmodell für den Stadtverkehr vor – mit Siebengangnabe, Frontmotor und 400-Wh-Akku perfekt für Alltagsfahrten und ruhige Touren.
Das Qwic Atlas schiebt mit den 90 Nm Drehmoment des Brose-Motors extrem kraftvoll an; mit stufenlosem Schaltgetriebe und Zahnriemen ist es auf Wartungsarmut und Verlässlichkeit getrimmt. Das bullige Touren-Modell mit Luftfedergabel und Parellelogrammstütze kommt mit praktischem Unisex-Rahmen, der Akku lässt sich einfach nach oben entnehmen. Preis mit 756-Wh-Akku: 5599 Euro. Als Zubehör gibt es eine praktische Ladestation.
www.qwic.de
Merida zieht Gravelbiker an
Neue Produkte für Gravelbiker zeigt Merida. „Camou Gravel“ steht für eine leichte Regenjacke mit kleinem Packmaß (120 Euro), die in der seitlichen Netztasche der passenden Trägerhose (90 Euro) verstaut werden kann. In schönen Naturfarben gehalten, wendet sich diese Kombi nicht nur an Fahrerinnen und Fahrer des Merida Silex…
www.merida-bikes.com
Elektrisch graveln mit BH
Mit dem Core GravelX Carbon Pro geht BH einen weiteren Schritt auf dem weg zum perfekten E-Gravelbike. Der hauseigene Mittelmotor ist ausgesprochen kompakt und lässt sich gut ins Rahmendesign integrieren; mit Zusatzakku stehen 720 Wattstunden Energie zur Verfügung, so dass langen, schweren Touren nichts im Wege steht. Das Topmodell 2.7 mit Carbon-Cockpit und Shimano GRX Di2 kostet 7299 Euro.
www.bhbikes.com
Pimp my I:sy!
I:sy hat das Kompakt-E-Bike erfunden und macht es nun noch schöner: Das Dekorset aus der Dose enthält farbige Aufkleber für Rahmen und Akku und sorgt auch an älteren Modellen für frische Optik. ca. 29 Euro.
www.isy-shop.de
Heiliger Eddy!
Staunen statt kaufen: Am Stand von La Potenza kommen Fans der großen Zeit des Radsports auf ihre Kosten. Die Sammlung von Fabian Schmidt ist ebenso eindrucksvoll, wie sein Espresso lecker schmeckt. Highlight ist die Neuinterpretation von Eddy Merckx’ Rennmaschine aus den späten 1960ern.
3T strickt Carbonrohre
3T gibt interessante Einblicke in die letztes Jahr gestartete Rahmenfertigung in der eigenen Fabrik in Bergamo: Bei der „Founder’s Edition“ des 3T Exploro werden Rohre per „Filament winding“ hergestellt und dann im Formwerkzeug unter Druck und Hitze zum Hauptrahmen verbunden. Im Vergleich zur klassischen Vorgehensweise, zahlreiche unterschiedlich zugeschnittene Fasermatten in der Form zu platzieren, ist das von 3T angewandte Verfahren deutlich effizienter und mit weniger Handarbeit verbunden – das Exploro „Made in Italy“ muss daher gar nicht mal so viel teurer sein als die Fernost-Variante.
www.3t.bike
Schwermetall mit leichter Lenkung
Als Chopper unter den E-Bikes sieht das Ruffian extrem aus, fährt sich aber dank steilem Lenkwinkel ziemlich zahm und handlich. Der Regensburger Hersteller Ruff Cycles konstruiert massiv und wertig und bringt die elektrischen Komponenten gekonnt unter – so befindet sich der Akku des Bosch-CX-Motors im „Tank“ aus starkem Blech. Mit 500-Wh-Akku, Eviolo-Getriebe und Zahnriemen kostet das einzigartige Bike 5799 Euro.
www.ruff-cycles.com
Schlichtes Outfit für schnelle Frauen
Lust auf den Radsport-Sommer macht Assos mit dem Damentrikot Uma GT (130 Euro). Mit klassisch engem Schnitt, Raglanärmeln und offenkantigem Armabschluss ohne Bündchen sitzt das schön schlicht gestaltete Trikot glattflächig an; passend dazu gibt’s die Uma GT Bib Shorts mit elastischem Bund und breiten, luftigen Trägern (140 Euro).
www.assos.com
Träumen vom teuren Xenith
Am großen Messestand von Stevens fangen Radsportler an zu träumen: Dura-Ace Di2 2×12, 50 mm tiefe DT-Swiss-Carbonfelgen und nicht zuletzt der superleichte Carbonrahmen des Xenith ergeben eine Rennmaschine der Sonderklasse, keine sieben Kilo schwer und mit bis zu 32 mm Reifenbreite universell einsetzbar. In der gezeigten Ausführung kostet das Xenith die Kleinigkeit von rund 8000 Euro; bei einem Rahmenpreis von 2990 Euro sind aber auch deutlich günstigere Individualaufbauten drin – weitere Infos im Stevens-Konfigurator…
www.stevensbikes.de
Vario mit viel Zubehör
Neu am Markt der Cargobikes ist das Centurion Vario, zu dessen Stärken der große Zubehörumfang gehört. Angetrieben vom starken „Bosch Cargo Line“-Motor mit 625-Wh-Akku und mit breit abgestufter Elffach-Schaltung von Sram ausgestattet, kann das Bike ebenso mit zwei Kindersitzen wie mit einer Eurobox oder geräumigen Transporttaschen bestückt werden. Vaude-Taschen sowie diverse Halter liefert der schwäbische Hersteller dabei gleich mit – und all das für 5499 Euro.
www.centurion.de
Viel Carbon für jedes Bike
Fachsimpeln bei DT Swiss: Die Laufradspezialisten bieten Straßenfahrern wie Gravelbikern maßgeschneiderte Lösungen an und nutzen die Möglichkeiten des Werkstoffs Carbon dabei voll aus. Extra für breite Reifen kommen die rund 1600 Gramm leichten GRC 1400 (ca. 1960 Euro, Bildmitte) mit innen 24 mm breiter Hookless-Felge; wer auf dem Endurance-Rennrad Tempo macht, entscheidet sich für die ERC 1100 Dicut DB 35 (ca. 2400 Euro, im Vordergrund) mit knapp 1400 Gramm Satzgewicht, 22 mm Maulweite und 35 mm tiefen Felgen. Beide natürlich mit dem bewährten Zahnscheibenfreilauf („Ratchet system“), der bei einfacheren Laufrädern nachgerüstet werden kann.
www.dtswiss.com
Parts zum Träumen und praktischer Kleinkram
Distributer Cosmic Sports lädt ein ins Alu-Paradies: Bei den Highend-Komponenten von Brands wie Chris King, White Industries und Paul Components, wunderschön und hochwertig geschmiedet, gefräst und eloxiert, kommen Fahrrad-Fans ins Schwärmen. Praktisch und günstig (20 Euro) ist dagegen dieses Rücklicht mit Clip von Knog – zum Radeln, Joggen usw. und auch als Frontlicht erhältlich.
www.cosmicsports.de
Straßenkreuzer für Familien
Das innovative Urban Arrow Family hat schon viele (Zweit-) Autos ersetzt, und bis heute ist es mit seinen unverwechselbaren Formen ein echter Hingucker im Stadtverkehr. Mit viel Zubehör und unterschiedlichen Antriebsoptionen ist es für viele das Familienrad der Wahl – geräumig, praktisch und mit einer Zuladung von bis zu 200 Kilo sehr vielseitig. Die gezeigt Variante bietet neben der Enviolo-Getriebenabe den Bosch-Performance-Motor sowie ein Sonnendach auf – alles zusammen für 6389 Euro.
www.urbanarrow.com
Cannondale: Günstiges Urban-Bike und ein Rennrad mit Licht
Mit Hydrive-Heckmotor und integriertem 250-Wh-Akku rollt das Cannondale Treadwell Neo flott und handlich durch den Alltag. Der changierende Lack gefällt ebenso wie die coole Cruiser-Optik, vom knappen Preis von 1999 Euro ganz zu schweigen.
Mutiger Schritt von Cannondale: Das mit entschärfter Geometrie auf lange Strecken abgestimmte Carbon-Rennrad Synapse ist ab sofort nur noch mit fest montierter Lichtanlage inklusive rückwärtigem Radar zwecks Verkehrserkennung erhältlich. Neben dem SmartSense-System bietet das Rad komfortspendende Flexzonen sowie genug Reifenfreiheit für 35er Pneus – eben „Rennrad neu gedacht“. Als Synapse Carbon 2 RL mit mechanischer Ultegra 2×11 kostet es 4.499 Euro.
www.cannondale.com
E-Trekking mit Rennlenker
E-Trekkingbike plus Rennlenker ergibt … klar, das Hercules Edison, das einerseits ein ziemlicher Exot ist, andererseits aber eine interessante Spielart des E-Bikes für Alltag und Touren. An Bord sind ein starker Shimano-Motor mit 630-Wh-Akku, eine Luftfedergabel und eine Shimano-GRX-Schaltung mit elf Gängen; hervorzuheben ist die Leitungsführung durchs Steuerrohr. 4499 Euro.
www.hercules-bikes.de
Schickes Starrbike für E-Touren
Mit dem Turbo Como SL 5.0 macht Specialized Laune auf entspannte Alltagsfahrten und Touren. Der US-Hersteller verbaut seinen eigenen Mittelmotor nebst integriertem 320-Wh Akku; dazu gibt’s Achtgang-Nabenschaltung und Riemenantrieb. Sehenswert ist der einteilige Lenker; mit Tasche hinten und Korb vorne kann viel mitgenommen bzw. aufgeladen werden. 4300 Euro.
www.specialized.com
Storck mit neuem Gravelbike
Mit dem Grix.2 bringt Storck eine neue Version seines erfolgreichen Gravelbikes auf den Markt. Am neuen, markanten Rahmen fallen weitere Montageoptionen auf, etwa für Gepäckhalterungen an der Gabel; dazu gibt es nun eine integrierte Sattelklemmung sowie das elegante Carbon-Cockpit mit integrierten Leitungen. Storck bietet das Rad in diversen Ausstattungsvarianten an, die im Online-Shop ab 4199 Euro erhältlich sind; die edle Platinum-Variante mit GRX Di2“ und DT-Carbonlaufrädern kostet natürlich einiges mehr.
www.storck-bikes.com
Tourenbike im Klassik-Look
Mit Retro-Optik und solider Ausstattung macht sich das Schindelhauer Heinrich Freunde. „Bosch Active Line“-Antrieb und 500-Wh-Akku, dazu eine hochwertige Achtgangnabe plus Zahnriemen sowie Ledersattel und -griffe, fertig ist das schöne Urban-Bike, das mit großem Frontträger dazu ziemlich praktisch ist. 4995 Euro.
www.schindelhauerbikes.com
Giant & Liv: Gleiches Geld für alle
Von „Gender pay gap“ kann bei Giant keine Rede sein. Der weltgrößte Fahrradproduzent stattet das Topmodell TCR Advanced SL 0 ebenso traumhaft aus wie das Spitzen-Rennrad der Frauenmarke Liv, das Langma Advanced SL. Beide kommen mit der neuen Dura-Ace Di2 2×12 und superleichten Aero-Laufrädern der Eigenmarke Cadex – und mit je 11.299 Euro stoßen beide in den absoluten Highend-Bereich vor, was angesichts der traumhaften Ausstattung aber auch kein Wunder ist.
www.giant-bicycles.com
www.liv-cycling.com
E-SUV für Asphalt und Offroad-Strecken
Bolide aus der Eifel: Mit Träger und Beleuchtung wird das Mola Tereno von Hoheacht zum E-SUV – kraftvoll dank Shimano-Motor, komfortabel mit 120 mm Federweg vorne und hinten und jedem Untergrund gewachsen, vom Asphaltweg bis zum steinigen Trail. Der Preis von 5299 Euro umfasst Zwölfgang-Kettenschaltung und 630-Wattstunden-Akku.
www.hoheacht-bikes.de
Treffpunkt Mobile Cycling Club
Mailand–San Remo und ein Espresso: Rapha kam mit dem Clubmobil zur Messe, wo es neben Mustern der aktuellen Kollektionen den italienischen Frühjahrsklassiker zu bestaunen gab. Ohnehin sieht man die Rad- und Freizeitkleidung aus London auf einer Messe wie der Cyclingworld an gefühlt jedem dritten Besucher…
www.rapha.cc
Unverändert schön, aber leichter bedienbar
Neue Modellgeneration bei Ampler: Der innovative Hersteller aus Estland gönnt seinen erfolgreichen Urban-Bikes neue Rahmen und den Nutzerinnen und Nutzern höheren Bedienungskomfort. So ist nun ins Oberrohr ein kleines Display integriert, das unter anderem den Akkustand anzeigt; die Taste zum An- und Ausschalten sitzt nun gut erreichbar unterm Oberrohr. Die Rückleute ist jetzt ins Schutzblech integriert. Der Rahmen des Damenmodells Stellar ist nun mit etwas tiefer angesetztem Oberrohr ausgeführt, geblieben ist bei allen Modellen das geringe Gewicht und das Konzept mit Heckmotor und integriertem 336-Wh-Akku. 2790 Euro.
www.amplerbikes.com
Ein Trekkingbike aus dem Bilderbuch
Highend-Trekkingbike mit schönem Lack: Das Winora Domingo (1399 Euro) zeigt schlanke Formen und hochwertige Technik in Form einer kurzhubigen Luftfedergabel und der breit abgestuften Zwölfgang-Kettenschaltung. So entsteht ein vielseitiges „Bio“-Trekkingbike, wie es besser kaum sein könnte.
www.winora.com
Retro-Tourer aus Italien
Die Berliner von Bella Ciao ignorieren 50 Jahre Fahrradtechnik und fertigen Tourenräder in klassischer Manier und zeitloser Optik. Highlight sind die in einer norditalienischen Manufaktur gefertigten Stahlrahmen, die schlicht, aber edel und hochwertig komplettiert werden. Schon ab knapp 1000 Euro gibt es attraktive Einstiegsmodelle, die mit Zubehörpaketen etwa für Licht erweitert werden können.
www.bellaciao.de
Breitreifen-Bikepacking mit Bogan
Bikepacking pur verspricht das neue Bogan ST2 von Rondo. Der polnische Gravel-Spezialist setzt an dem schlanken Stahlrahmen eine Trail-Geometrie mit langem Oberrohr und flachem Lenkwinkel um, flankiert von einem kurzen Vorbau; massig Durchlauf ermöglicht die Verwendung von 28-Zoll-Reifen bis rund zwei Zoll Breite. Mit Sram Apex 1×11 und mechanischen Scheibenbremsen kostet das robuste Rad gerade mal 2.499 Euro.
www.rondo.cc
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