Stromverbrauch, Ersatzakku, Verschleiß, welche E-Bike Folgekosten erwartet einen E-Bike-Käufer? Mit den einmaligen Anschaffungskosten ist es nicht getan. Preiswerter als Autofahren ist es aber natürlich in jedem Fall, wenn man mit dem E-Bike unterwegs ist.
Flotter als Radeln, umweltfreundlicher und oftmals praktischer als Autofahren: Für viele Menschen ist das E-Bike zu einem wichtigen Teil ihrer individuellen Mobilität geworden. Dass ein Elektrorad gut zweieinhalb Mal so teuer ist wie ein vergleichbar ausgestattetes unmotorisiertes Fahrrad, nehmen die Nutzer dabei gerne ich Kauf. Doch auf welche E-Bike Folgekosten müssen sie sich einstellen?
E-Bike Folgekosten: Moderne Ladegeräte mit fast perfektem Wirkungsgrad
Ein naheliegender Faktor ist der Stromverbrauch, schließlich muss das E-Bike bei mittlerer Nutzungshäufigkeit ein- bis zweimal pro Woche an die Steckdose. Rechnet man mit einem Strompreis von 0,30 € pro Kilowattstunde, betragen die E-Bike Folgekosten für einen 500-Wh-Akku rund 15 Cent. Die unvermeidlichen Verluste, wie die Abwärme beim Aufladen, fallen dabei nicht ins Gewicht.
E-Bike Folgekosten: Ein Euro pro Ladung als Faustregel
Auf die Stromkosten muss man jedoch den Preis für einen Ersatzakku aufschlagen, der früher oder später fällig wird. Geht man davon aus, dass der Stromspeicher 700 Ladezyklen durchhält und an die 700 Euro kostet, müsste man bei jedem Ladevorgang einen Euro für die E-Bike Folgekosten zurücklegen. Fragt sich nur, wann die Neuinvestition nötig wird – bei häufiger Nutzung und starker Beanspruchung, etwa täglicher Bergfahrt, kann es schon nach zwei, drei Jahren soweit sein.
Auch häufiges „Leerfahren“ verkürzt das Leben des Akkus; regelmäßiges Nachladen ist dagegen gut für ihn und reduziert auch nicht die Anzahl der Ladezyklen: Eine Teilladung entspricht immer nur dem entsprechenden Teil eines Ladevorgangs; ein Akku mit 1.000 Ladezyklen kann also theoretisch 2.000-mal zur Hälfte aufgeladen werden.
E-Bike Folgekosten: höherer Verschleiß im Antrieb
Moderner Technik wird oft nachgesagt, weniger haltbar und verlässlich zu sein als ihre Vorgänger, dazu oft unreparierbar. Auf Fahrräder trifft das definitiv nicht zu. So ziemlich alle Komponenten funktionieren heute besser und komfortabler, außerdem sind viele klassische Schwachstellen am Fahrrad beseitigt worden. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist jedoch nach wie vor der Verschleiß. Hier haben Elektrobikes teilweise Nachteile gegenüber konventionellen Fahrrädern; die folgenden Kosten beziehen sich nur auf den Materialwert – in einer Fachwerkstatt fallen die Kosten für die Arbeitszeiten zusätzlich an: Die Bremsbeläge (ca. 15 Euro für vorne und hinten) einer Scheibenbremse nutzen sich bei höherem Fahrzeuggewicht und höheren Geschwindigkeiten schneller ab; beim E-Bike mit Mittelmotor müssen Kette (ab 20 Euro) und Zahnkranz (ab ca. 25 Euro) neben der Beinkraft des Fahrers auch die Power des Antriebs verdauen.
Auch eine Nabenschaltung (ab ca. 150 Euro) ist größeren Belastungen ausgesetzt; um ihr Getriebe zu schonen, verfügen manche Pedelecs über eine Schalterkennung, die im Moment des Gangwechsels die Unterstützung reduziert. Hochwertige E-Bikes mit Getriebenabe sind heute mit Zahnriemenantrieb statt Kette ausgestattet, was in Sachen Haltbarkeit und Wartungsarmut ein großes Plus darstellt – Viel- und Allwetterfahrer sollten die Mehrinvestition auf sich nehmen.
Wie hoch die E-Bike Folgekosten für Verschleiß und Reparaturen tatsächlich ausfallen, ist kaum zu beziffern – zu unterschiedlich sind die Nutzungsbedingungen, und Defekte wie eine Reifenpanne (ein klassicher E-Bike-Reifen wie der Schwalbe Energizer ist ab etwa 20 Euro erhältlich), die viele Fahrer im Radladen „behandeln“ lassen, sind meist eine Sache von Glück oder Pech. Zur Früherkennung von verschleißbedingten Schäden ist es aber sinnvoll, sein E-Bike regelmäßig von Experten durchchecken zu lassen. Nicht vergessen darf man, dass die elektronischen Komponenten potenzielle Schwachstellen bieten, die beim unmotorisierten Rad nicht vorkommen. Bei der Abwägung zwischen E-Bike Folgekosten und denen am klassischen Fahrrad sollte man diesen Aspekt nicht vergessen. Defekte an Motor oder Elektronik können schnell ziemlich teuer werden.
Billiger als Autofahren ist es jedoch in jedem Fall, mit dem E-Bike unterwegs zu sein, sogar dann, wenn man ein zulassungspflichtiges S-Pedelec bewegt, das ein Versicherungskennzeichen (50 Euro/Jahr) benötigt. Für weitere 50 Euro kann man das schnelle E-Bike übrigens Vollkasko-versichern lassen – günstiger kommt man an einen Diebstahlschutz nicht ran.
Oskar says
Das ist ja nur eine WAHRHEIT in diesem Artikel!
Meine „Wahrheit siet anders aus. Wir (Lebenspartnerin und ich) haben 4 elektrisch betriebene Zweiräder, zwei KTM eRace 2012 mit BionX Nabenmoteren, , ein KTM eRace 2013mit Panasonic Nabenm. Vor 2 1/2 Jahren baute ich noch einen Erwachsenen Tretroller um, Frontmotor Nabe.
Ein KTM eRace mit BionX hatte einen Designfehler im Akku, der brannte nach einer Schüttelpartie durch eine Wiese ab. Für den Ersatz wollte die Firma 800 €für einen 420 Wh Akku, völlig überteuert vor 2 Jahren. Und hier kommt schon das größte Problem zum Vorschein fast alle System die es heute gibt, sind proprietäre Systeme, heisst soviel, nur DER Akku funktionier mit DEM Motor. Die beste Voaussetzung der Preistreiberei. Aber das zweite eRace 2012 ist jetzt 6 Jahre in Betrieb und erfreut meine Lebensparnerin noch immer. Sie schafft mit dem alten Akku noch locker eine 100 km Runde (Ebene mit nicht zu großen Bergen) Mein 2013er eRace hat ca. 25 000 km drauf, noch immer derselbe Akku, mein 100 km Runden schafft dieser ebenso. Die Kosten: minimal, auf dem 2013 eRace 1 Kettentausch, 1 x Bremsbelege vorne Durch die Reku ist der Bremsverschleiss gering. Stromkosten sind egsl, Fotovoltaik! Vor 2 1/2 Jahren baute ich meinen Tretroller um, Frontnabenmotor, Akku 500 Wh, offenes System. Seit dem Umbau in 2 1/2 Jahren steht der Tacho bei knapp 11000 km, (Reichweite ohne mittreten ca. 45 km, mit Tretunterstützung ca. 150 kmam Stück) 2 Mäntel vorne, 1 x hinten, 2 x Bremsbacken. Da ich alles selber tausche, minimale Kosten. Fazit: je moderner und “ effizienter“ die Fahrzeuge, desto abhängiger ist man von „Spezialisten“, deto teurer. Also, die Kosten simd halt relativ….
Freya Kata says
Leider sind all die Kostenberechnungen für E-Bikes im Internet von Werbung und Verschleierungen der Verkäufer geprägt. Die wirklich auftretenden Kosten werden nicht aufgezählt!
Reale Kosten meines E-Bikes über 5 Jahre gerechnet belaufen sich auf 31 Cent/km. Da würde ich mit gebrauchtem Diesel-PKW oder ÖPNV viel günstiger fahren!
S-Pedelec Grace Easy
Kaufpreis 1500 (Schnäppchen, im Fahrradladen wären es 2800 gewesen)
Haftplicht 250 (50 EUR/a)
Umbau 200 (Gepäckträger, Sattelstütze, Schutzbleche etc.)
Wartung 300 (ca. 60 EUR/a plus Reifen)
Akkus 800 EUR (bereits der 3. Akku, da alle Akkus nach ca. 1,5 Jahren nur noch 50% der Ursprungskapazität haben – auch hier steckt eine Verkäuferlüge)
Stromkosten 270 EUR
Gangschaltung 1000 (Jetzt nach 14000 km ist die Nabengangschaltung kaputt. Reparaturkosten liegen bei ca. 1000 Euro)
Laufleistung 14000 km in 5 Jahren
Kosten EUR/km 0,31
Die realen Kosten des S-Pedelec liegen also bei 31 Cent / km. Da fährt man mit gebrauchtem Diesel-Auto und ÖPV viel billiger!
Maddin says
Moin,
also wirklich Berechnen kann man die Kosten nur für sich selbst. Einen Akku für 700€ Tauschen müssen evtl einen Motor oder co ist alles ein Witz im Vergleich zu einen Motorschaden beim PKW. Jeder der seinen PKW schon aus einer Inspektion mit Ölwechsel, Bremsen Zahnriemen und co geholt hat kann doch über ein neues Rad für 3000€ alle 4 Jahre nur lachen. Nun schau mal weiter zu Betriebsmitteln. Also ich bezweifle sehr das es jemand schafft mit dem PKW günstiger unterwegs zu sein als mit einem Fahrrad ob nun Pedelec oder S-Pedelec.
Das nur DER Akku mit DEM Motor funktioniert ist nun auch kein Argument gegen ein Pedelec. Hat mal jemand versucht von einem Dacia den Motor in einen Golf zu bauen?? Klappt nicht. Das hier allerdings KTM nicht auf Kulanz nachgelegt hat ist ne Frechheit.
Günstiger mit ÖPV kann gut angehen. Hast du einen direkt vor der Tür. Dann bist du ein Glücklicher.
Florian Hierer says
Hallo Freya Kata,
diese Rechnung kann ich leider nicht nachvollziehen.
Ein Auto gebraucht kostet mind. 5.000€ Versicherung und Steuer pro Jahr mind. 300€. 8l (9,6€) auf 100Km mind.
Machen wir eine konservative Rechnung:
14000 km (etwas wenig für 5 Jahre und erst recht für einen Diesel)
14000 km = 1344€ für Diesel
5 Jahre Steuern und Versicherung mind.: 1500€
Reparaturkosten/ Reifen/ Ölwechsel mid. 1000 in 5 Jahren (sehr konservativ, bedenkt man das ein gebrauchter Diesel für 5000€ ziemlich Schrott ist.)
Gesamtkosten: 8844,-€
macht 0,63€ pro Kilometer…. DEUTLICH TEUERE als ein ebike. (mal abgesehen vom CO2 Ausstoß) zumal ich ihr Pech mit Ihrem Rad auch nicht verstehe. Ist eher ein weiteres Bsp. das man immer Qualität kaufen sollte.
Das Jobticket würde mich 800€ pro Jahr kosten, also 4000€ in 5 Jahren also 0,28€ pro Kilometer, auch nicht wirklich viel billiger.
Stefan Meyer says
Man muss hier aber differenzieren. Ein E-Bike ist nur ein Zusatz, kein Ersatz für ein Auto. Demnach verstehe ich die Referenz nicht. Mitnahme von mehreren Person, Transport von Gütern, trockenes Ankommen sind doch schon gravierende Abweichungen um zu wissen, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht.
Wenn ich davon ausgehe, dass ich eh Autofahrer bin, dann sollte man fairerweise die Kosten des E-Bikes in Fahrleistung auf die Fahrleistung aufs Auto ummünzen. Nicht auf die gesamte Anschaffung/Nutzung sondern auf den Teil der substituierbar ist, wenn ich davon ausgehe, dass man eh schon ein Auto hat und nicht zwischen Auto und E-Bike abwägt.
Ein Mofa/Roller/Elektroroller wäre da die wesentlich bessere und fairere Referenz. Die meisten E-Bike-Fahrten sind ja keine reinen Nutzfahrten, die man problemlos mit dem Auto ersetzt, sondern oft Freizeitfahrten, die man auch mit einem normalen Fahrrad bewältigen kann, wenn man schon immer Rad gefahren ist.
Mein Roller kostet keine 500€ an Versicherung, Wartung und Unterhalt(Benzin und Öl) im Jahr bei etwa 10.000km. Preislich fahre ich in 1,5 Jahren, die Kosten für einen Ersatzakku ab. Die Anschaffungskosten eines neuen und gescheiten Rollers decken sich mit denen eines E-Bikes. Ich liege somit bei knapp 11,7 cent pro Km.
Das Umweltschutzargument sehe ich auch nicht. Wenn man alle 3-4 Jahre ein Elektrorad als wirtschaftlichen Totalschaden verschrotten muss.