Radsport: Tour de France 2017 Etappe #1: Geraint Thomas gewinnt nassen Auftakt – Tony Martin enttäuscht

Radsport: Geraint Thomas (Team Sky) hat das Auftaktzeitfahren der Tour de France 2017 in Düsseldorf gewonnen. Der Brite war der schnellste Mann bei schwierigen Bedingungen und Regennasser Fahrbahn. Stefan Küng (BMC) sicherte sich den zweiten Platz vor Vasil Kiryienka (Team Sky). Für Tony Martin (Katusha-Alpecin) reichte es nur zu einem enttäuschenden vierten Rang. Alejandro Valverde (Movistar) muss nach einem schweren Sturz das Rennen aufgeben.

Wasserschlacht zum Auftakt der Tour de France in Düsseldorf. Bei ergiebigem Dauerregen und folglich extrem schwierigen Bedingungen startet die Grand Boucle aus deutscher Sicht mit einem Dämpfer. Lokalheld und Topfavorit Tony Martin (Katusha-Alpecin) schaffte es mit einem Rückstand von acht Sekunden nur auf den vierten Rang. Siegreich ist am Ende Geraint Thomas – die Kirsche auf der Torte für das britische Sky Team, von dem gleich vier Fahrer in die Top 10 fahren, darunter auch Christopher Froome, der sich direkt ein kleines Zeitpolster auf die Konkurrenz herausfährt.

Es waren enorm schwierige Bedingungen auf dem 14km langen Kurs in der Düsseldorfer Innenstadt. Nachdem es am Vormittag noch weitestgehend trocken geblieben war, setzte noch vor dem Start der Regen ein, der im Rennverlauf immer weiter zunahm und die Straßen teils regelrecht unter Wasser setzte. Die Kurven gerieten so zeitweise zu einem gefährlichen Drahtseilakt und zahlreiche Fahrer machten unliebsame Bekanntschaft mit dem nassen Asphalt. Besonders schwer erwischte es Alejandro Valverde (Movistar), der bei hohem Tempo in der Kurve wegrutschte und in ein Absperrgitter prallte. Der spanische Routinier zog sich mehrere tiefe Schnittwunden und möglicherweise auch Knochenbrüche zu. Die Tour ist für ihn jedenfalls beendet – ein herber Dämpfer für Movistar und Nairo Quintana.

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Tony Martin hatte sichtlich mit den Bedingungen zu kämpfen und gerade in den Kurven ließ der amtierende Zeitfahrweltmeister lieber Vorsicht walten, anstatt volles Risiko zu gehen. Eine vernünftige Entscheidung, auch wenn dies ihn möglicherweise am Ende den Sieg kostete. Die Enttäuschung beim 32-jährigen war entsprechend groß: „Die Enttäuschung ist unendlich groß. Ich wollte gewinnen. Es ist wirklich sehr schade für mich, das war eine einmalige Chance. Die ist jetzt vorbei. Es war trotzdem ein unglaubliches Erlebnis für mich. Ich habe im Radio kein Wort verstanden, weil mich die Leute so laut angefeuert haben. Ich habe auf den letzten Metern was liegen lassen, da war der Akku etwas leer. Durch den Regen war es ein ziemlich unrythmisches Rennen, das kam uns nicht wirklich entgegen. Mit dem Wasser ist es ein Balanceakt – ein halber Kilometer pro Stunde zu schnell in der Kurve und das Rennen ist vorbei,“ sagte er kurz nach der Zielankunft vor der versammelten Journalistenschaft.

Auch wenn das Abschneiden von Tony Martin aus deutscher Sicht etwas enttäuschend sein mag, so ist das Gesamtergebnis der deutschen Starter umso erfreulicher: Marcel Kittel (Quick-Step Floors) schaffte es mit 16 Sekunden Rückstand auf einen sehr guten neunten Platz und auch Nikias Arndt auf Rang 11 überzeugte. Bei den Gesamtfavoriten setzte Vorjahressieger Chris Froome direkt eine Duftmarke: Mit einer Zeit von 16:16 fuhr er direkt über eine halbe Minute auf Richie Porte (BMC), Nairo Quintana, Alberto Contador (Trek-Segafredo), Romain Bardet (AG2R) und Fabio Aru (Astana) heraus.

Endergebnis Tour de France 2017 Etappe #1

Gesamtwertung Tour de France 2017 nach Etappe #1