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Giro d'Italia: Giro d’Italia Etappe #4: Jan Polanc triumphiert als Solist – Favoriten belauern sich

9. Mai 2017 by Michael Behringer

Radsport: Jan Polanc (UAE) hat die erste Bergankunft des 100. Giro d’Italia gewonnen. Der 25-jährige Slowene war Teil einer vierköpfigen Spitzengruppe und erwies sich am Berg als der stärkste Fahrer. Als Solist überlebte er den Ätna als einziger Ausreißer vor den Favoriten. Die Klassementfahrer belauerten sich und es kam daher zu keinen großartigen Attacken. Lediglich Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) konnte sich mit einem Angriff kurz vor dem Ziel leicht absetzen. Neuer Führender des Giro d’Italia ist der Luxemburger Bob Jungels (Quick-Step Floors).

18 Kilometer hinauf zum Vulkan

Am heutigen Dienstag sollte der 100. Giro d’Italia nach dem ersten Ruhetag richtig Fahrt aufnehmen. Das 181 Kilometer lange vierte Teilstück der Italienrundfahrt führt die Fahrer von Cefalu den Ätna hinauf. Dieser Schlussanstieg liegt nicht weniger als 1.892 Meter über dem Meeresspiegel. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 6,6 Prozent und einer Länge von 18 Kilometern wurde er in die 1. Kategorie eingestuft. Trotz dieser Aussicht machten sich füh einige Fahrer aus dem Staub: Pavel Brutt (Gazprom-RusVelo), Eugenio Alafaci (Trek-Segafredo), Jan Polanc (UAE) und Jacques Janse van Rensburg (Dimension Data) wollten den Gipfel des Vulkans zuerst erreichen. Zunächst kontrollierte das Team Quick-Step Floors das Tempo im Hauptfeld. Fernando Gaviria trägt das Führungstrikot nach seinem Sieg auf der 3. Etappe, doch heute wird der Sprinter die Maglia Rosa wieder abgeben müssen.

Giro d'Italia 2017 Quick-Step Floors Fernando Gaviria



Jan Polanc ist der stärkste Ausreißer – Rohan Dennis muss aufgeben

Daniel Teklehaimanot schlich sich bei einer Bergwertung hinter der Ausreißergruppe aus dem Feld – doch nicht auf Grund des Etappensiegs. Vielmehr wollte er sich noch ein paar Punkte für die Bergwertung sichern. Dies gelang dem Mann aus Eritrea auch, womit er seinen Vorsprung in dieser Sonderwertung ausbauen konnte und sich wieder ins Peloton zurückfallen ließ. Deutlich schlechter lief es für Rohan Dennis (BMC). Der Australier musste heute nach seinem Sturz auf der letzten Etappe den Giro d’Italia aufgeben. Derweil übernahmen andere Teams das Zepter im Hauptfeld. Vor allem Bahrain Merida, Orica-Scott, Movistar, BMC und FDJ beteiligten sich an der Führungsarbeit. Nachdem Eugenio Alafaci und Pavel Brutt eingeholt wurden, befand sich mit Jan Polanc und Jacques Janse van Rensburg noch ein Duo vor der nahenden Meute. Als es den Ätna hineinging, ließ Polanc auch seinen letzten Begleiter stehen und versuchte sich als Solist.

Jan Polanc 4. Etappe Giro d'Italia 2017

Die Attacke von Pierre Rolland verpufft – Die Favoriten warten ab

Pierre Rolland (Cannondale-Drapac) eröffnete das Feuer im Hauptfeld. Der Franzose fährt hier laut eigenen Aussagen nur auf Etappensiege und wurde demnach von den Favoriten auf den Gesamtsieg zunächst weggelassen. Derweil übernahm das Team Sky das Tempo, wobei Mikel Landa (Sky) mit einer Panne zu kämpfen hatte und man daher kurzzeitig rausnahm. Dennoch sank der Vorsprung von Polanc rund sieben Kilometer vor dem Ziel auf rund zwei Minuten zusammen. Rolland lag ungefähr eine halbe Minute vor den Favoriten. Dort attackierte nun Altmeister Franco Pellizotti (Bahrain Merida) zusammen mit Winner Anacona (Movistar). Die Topfavoriten Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) und Nairo Quintana (Movistar) schienen wohl zunächst ihre Helfer vorausschicken zu wollen. Die Gruppe der Favoriten sammelte sie jedoch alle wieder ein. Die Top-Bergfahrer hielten ihre Attacken zurück. Das Tempo wurde wieder etwas geringer und Polanc konnte somit weiter von seinem Etappensieg beim 100. Giro d’Italia träumen.



Giro d'Italia 2017 Ilnur Zakarin Giro d'Italia 2017 Thomas Pinot

Jan Polanc rettet sich ins Ziel – Bob Jungels übernimmt die Maglia Rosa

Obwohl sich die Favoriten noch zurückhielten, verlor Polanc weiter Zeit. Zwei Kilometer vor dem Ziel hatte er nur noch knapp über eine Minute. Dann ging Jesper Hansen (Astana). Doch eine Konterattacke von Vincenzo Nibali neutralisierte die Situation. Der Däne versuchte es erneut. Doch die große Gruppe ließ ihn nicht weg. Auch Tom Dumoulin (Sunweb) attackierte vergeblich. Dann ging Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) aus dem Sattel und konnte eine Lücke aufreißen. Ein Kilometer vor dem Ziel lag er 45 Sekunden hinter Polanc, der sich die letzten Meter den Ätna hinaufquälte. Er drehte sich mehrfach um. Sein tritt wurde immer eckiger. Doch der 25-jährige Slowene konnte sich retten. Zakarin wurde Zweiter und sicherte sich neben den Bonussekunden einen Zeitgewinn von zehn Sekunden auf die Favoritengruppe. Dort gewann Geraint Thomas (Sky) den Sprint. Ebenfalls mit in der Gruppe war Bob Jungels (Quick-Step Floors), der damit das Rosa Trikot von Teamkollege Gaviria übernimmt.

Jan Polanc Giro d'Italia 2017

Das Ergebnis der 4. Etappe des 100. Giro d’Italia 2017

PlatzFahrerLandTeamZeit
1.Jan PolancSlowenienUAE4:55:58
2.Ilnur ZakarinRusslandKatusha-Alpecin+0:19
3.Geraint ThomasGroßbritannienSky+0:29
4.Thibaut PinotFrankreichFDJst
5.Dario CataldoItalienAstanast
6.Tom DumoulinNiederlandeSunwebst
7.Bob JungelsLuxemburgQuick-Step Floorsst
8.Adam YatesGroßbritannienOrica-Scottst
9.Bauke MollemaNiederlandeTrek-Segafredost
10.Vincenzo NibaliItalienBahrain Meridast


Die Gesamtwertung des 100. Giro d’Italia 2017 nach der 4. Etappe

PlatzFahrerLandTeamZeit
1.Bob JungelsLuxemburgQuick-Step Floors19:41:56
2.Geraint ThomasGroßbritannienSky+0:06
3.Adam YatesGroßbritannienOrica-Scott+0:10
4.Vincenzo NibaliItalienBahrain Meridast
5.Domenico PozzovivoItalienAg2rst
6.Nairo QuintanaKolumbienMovistarst
7.Tom DumoulinNiederlandeSunwebst
8.Bauke MollemaNiederlandeTrek-Segafredost
9.Mikel LandaSpanienSkyst
10.Thibaut PinotFrankreichFDJst

Giro d'Italia 2017 Maglia Rosa Bob Jungels

Stichworte:GiroGiro d'Italia 2017jungelsNewspolancZakarin

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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