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Giro d'ItaliaRadsportStraßenradsport

Giro d'Italia: Giro d’Italia Etappe #20: Thibaut Pinot siegt – Top4 innerhalb von 53 Sekunden

27. Mai 2017 by Michael Behringer

Radsport: Thibaut Pinot (FDJ) hat die vorletzte Etappe des Giro d’Italia 2017 gewonnen. Der Franzose setzte sich im Sprint einer fünfköpfigen Gruppe vor Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) und Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) durch. Auch Domenico Pozzovivo (Ag2r) und Nairo Quintana (Movistar) waren in dieser Gruppe vertreten. Tom Dumoulin (Sunweb) kam 15 Sekunden später ins Ziel. In der Gesamtwertung bleibt es somit vor dem morgigen Zeitfahren spannend. Denn: Die ersten vier liegen innerhalb von nur 53 Sekunden!

Letzte Bergetappe: Alle gegen Tom Dumoulin?

Nachdem Tom Dumoulin (Sunweb) auf der gestrigen 19. Etappe Zeit auf seine Kontrahenten verloren hat, musste er heute noch einmal seine Qualitäten in den Bergen unter Beweis stellen. Dabei galt die 20. Etappe nicht als sonderlich schwer. Sie führte die Fahrer über 190 Kilometer von Pordenone nach Asiago. Direkt nach dem Startschuss setzten sich sechs Fahrer ab: Dries Devenyns (Quick-Step Floors), Tom-Jelte Slagter (Cannondale-Drapac), Dylan Teuns (BMC), Matthieu Ladagnous (FDJ), Maxim Belkov (Katusha-Alpecin) und Altmeister Filipo Pozzato (Wilier Triestina-Selle Italia). Die beiden zuletzt genannten Profis mussten am Monte Grappa abreißen lassen und wurden in das Geld der Favoriten durchgereicht. Dort bestimmte zunächst Movistar die Pace, danach übernahm jedoch Katusha-Alpecin das Kommando, um eine Attacke von Kapitän Ilnur Zakarin vorzubereiten. In der Etappenmitte kam es dann schließlich auch dazu. Die Gruppe wurde auf ca. zehn Mann reduziert, wobei unter anderem Adam Yates (Orica-Scott), Davide Formolo (Cannondale-Drapac) und Bauke Mollema (Trek-Segafredo) zurückgefallen sind.

Thibaut Pinot Giro d'Italia



Tom Dumoulin in Schwierigkeiten

In einem etwas flacheren Teil es Anstiegs konnte die abgehängte Gruppe den Anschluss wieder herstellen. In der Abfahrt vergrößerte sie sich weiter. Das Tempo wurde auf Grund dieser Situation wieder heruasgenommen. Schließlich waren vor dem letzten Berg des Tages noch einige flache Kilometer zurückzulegen und alle Favoriten waren in der gleichen Gruppe. 20 Haarnadelkurven führten in die Gemeinde Foza hinauf. Doch der 14 Kilometer lange Berg ist mit einer durchschnittlichen Steigung von nur 6,7 Prozent nicht sonderlich schwer. Das Team Movistar forcierte dennoch das Tempo, um die Konkurrenten in Schwierigkeiten zu bringen. Dann attackierte Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida). Tom Dumoulin konnte zunächst um einige Meter distanziert werden, doch wie alle anderen Favoriten konnte er die Lücke wieder schließen. Durch das hohe Tempo sank der Vorsprung der Ausreißer auf unter eine Minute. Dort schien zunächst Devenyns der stärkste zu sein, doch Teuns ließ seinen Landsmann stehen.

Giro d'Italia Zakarin Pozzovivo

2 vs 3 vs Tom Dumoulin

Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) und Domenico Pozzovivo (Ag2r) rissen die nächste Lücke. Kurz darauf attackierte Nairo Quintana (Movistar). Nibali heftete sich an sein Hinterrad. Beide verfolgten nun Pozzovivo und Zakarin. Devenyns und Teuns wurden gestellt. Hinter den beiden Duos fuhr eine von Sébastian Reichenbach (FDJ) angeführte rund zehnköpfige Gruppe. Nach einem Angriff von Thibaut Pinot (FDJ) konnte die Gruppe um Tom Dumoulin den Anschluss wiederherstellen. Nibali, Pinot und Quintana versuchten Dumoulin mit mehreren Attacken abzuhängen. Zwar kam es erneut zu Lücken, doch die Gruppe um Dumoulin ließ sich nicht wirklich distanzieren. Auch deshalb, weil sich die drei einfach nie einig waren und sich mit der typischen Handbewegung gegenseitig stets zur Mitarbeit aufforderten.An der Bergwertung in Foza angekommen, lagen Zakarin und Pozzovivo 15 Sekunden vor Pinot, Quintana und Nibali. Weitere 15 Sekunden später überquerte die Gruppe um Dumoulin, Jungels, Hirt, Yates, Reichenbach und Mollema den letzten Gipfel dieses Giro d’Italia.



Thibaut Pinot Giro d'Italia

Thibaut Pinot gewinnt die Etappe – Nairo Quintana verpasst Zeitgutschrift

In der kurzen Abfahrt vereinten sich die fünf Geflüchteten. Erneut kam es jedoch zu keiner fruchtbaren Zusammenarbeit. Daher konnte der Vorsprung nicht weiter ausgebaut werden. Der Etappensieger sollte jedoch aus dieser Gruppe kommen. Domenico Pozzovivo eröffnete den Sprint. Thibaut Pinot heftete sich an sein Hinterrad und zog vorbei. Zweiter wurde Ilnur Zakarin vor Vincenzo Nibali und Domenico Pozzovivo. Damit verpasste Nairo Quintana eine Zeitgutschrift. 15 Sekunden Später kam auch die Gruppe um Tom Dumoulin ins Ziel. Damit bleibt es vor dem abschließenden Zeitfahren am Sonntag enorm spannend im Kampf um den Gesamtsieg und das Podium. Denn: Die ersten vier liegen innerhalb von nur 53 Sekunden. Quintana, Nibali, Pinot und Dumoulin träumen vom Gesamtsieg beim Giro d’Italia – doch am Ende wird einer von ihnen nicht einmal auf dem Podium stehen!

Thibaut Pinot Giro d'Italia



Das Ergebnis der 20. Etappe des 100. Giro d’Italia 2017

PlatzFahrerLandTeamZeit
1.Thibaut PinotFrankreichFDJ4:57:58
2.Ilnur ZakarinRusslandKatusha-Alpecinst
3.Vincenzo NibaliItalienBahrain Meridast
4.Domenico PozzovivoItalienAg2rst
5.Nairo QuintanaKolumbienMovistarst
6.Bob JungelsLuxemburgQuick-Step Floors+0:15
7.Adam YatesGroßbritannienOrica-Scottst
8.Sébstien ReichenbachFrankreichFDJst
9.Bauke MollemaNiederlandeTrek-Segafredost
10.Tom DumoulinNiederlandeSunwebst

Die Gesamtwertung des 100. Giro d’Italia 2017 nach 20 von 21 Etappen

PlatzFahrerLandTeamZeit
1.Nairo QuintanaKolumbienMovistar90:00:38
2.Vincenzo NibaliItalienBahrain Merida+0:39
3.Thibaut PinotFrankreichFDJ+0:43
4.Tom DumoulinNiederlandeSunweb+0:53
5.Ilnur ZakarinRusslandKatusha-Alpecin+1:15
6.Domenico PozzovivoItalienAg2r+1:30
7.Bauke MollemaNiederlandeTrek-Segafredo+3:03
8.Adam YatesGroßbritannienOrica-Scott+6:50
9.Bob JungelsLuxemburgQuick-Step Floors+7:18
10.Davide FormoloItalienCannondale-Drapac+12:55

Nairo Quintana Giro d'Italia



Stichworte:DevenynsDumoulinGiroGiro d'Italia 2017NewsNibaliPinotPozzovivoQuintanateunsZakarin

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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