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Allgemein: Sieger des Gran Fondo New York war gedopt – Veranstalter Fluhme im Interview

29. Oktober 2015 by die Redaktion

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Radsport: Die Jedermann-Rennszene hat einen neuen Dopingfall: Oscar Tovar aus Kolumbien hat bei seinem Sieg beim Gran Fondo New York mit synthetischen Testosteronen nachgeholfen. Auch die drittplatzierte Dame war positiv.

Die Proben wurden beim Wettkampf im Mai 2015 von der US-Antidoping-Agentur (USADA) genommen. Da die betroffenen Athleten die Ergebnisse angezweifelt und Einspruch eingeleg hatten, wurde das Ergebnis erst jetzt nach Abschluss des Verfahrens öffentlich. Demzufolge wird Tovar von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) für zwei Jahre gesperrt. Bei GFNY-Veranstaltungen gilt eine lebenslange Sperre, zudem müssen die positiv Getesteten für die entstandenen Kosten aufkommen.



Der Kampf gegen Doping ist Rennveranstalter Uli Fluhme ein besonderes Anliegen. Der gebürtige Tübinger finanziert Dopingtests bei seinem Rennen in New York mit 15.000 Euro aus eigener Tasche. So viel Engagement im Kampf gegen verbotene Substanzen zeigen nicht alle Veranstalter. Doch die Strategie zeigt auch Wirkung: Bereits 2012 waren zwei Teilnehmer positiv getestet und für Lebenszeit gesperrt worden, und langsam sollte sich rumsprechen, dass bei der GFNY-Serie Ernst gemacht wird. Velomotion sprach mit Fluhme über die jüngten Fälle.

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Uli, nach dem positiven Dopingtest des Gewinners des GFNY: Überwiegen Wut und Enttäuschung oder kannst Du auch Genugtuung empfinden, dass Eure Anti-Doping-Maßnahmen fruchten?



Wir sind natürlich verärgert und verletzt, dass ein Doper den Ruf unseres Rennens beschmutzt, und dass wir ihn am Renntag gefeiert haben. Andererseits ist es zweifelsohne wichtiger, alles zu tun, was wir können, um faire Bedingungen für unser Rennen zu schaffen. Dopingtests sind dabei ein integraler Bestandteil. Einfach wegschauen und keine Tests durchzuführen, ist das Schlimmste, was ein Rennveranstalter machen kann, weil es dazu ermutigt, Dopingmittel einzusetzen und die Konkurrenten zu betrügen. Unser Ziel ist es nicht, Doper zu erwischen, sondern diese von unseren Veranstaltungen fernzuhalten. Leider gehört dazu offensichtlich auch, dass wir alle paar Jahre jemanden erwischen.

Wie denkst Du nun zurück an das 2015er Rennen?

Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, um das echte Siegerpodium zu feiern, aber wir stellen sicher, dass zumindest die richtigen Sieger ihre Preise bekommen. Und wir werden weiterhin dafür kämpfen, faire Rennbedingungen zu schaffen durch Tests während und abseits des Wettkampfs, auch wenn das hohe Kosten bedeutet.



Was geht Deiner Meinung im Kopf eines Hobbysportlers vor, wenn er sich mit verbotenen Substanzen einen Wettbewerbsvorteil verschafft?

Dasselbe wie einem Profisportler: Ego. Kein Preisgeld dieser Welt rechtfertigt die Schmerzen einer Tour de France. Top-Amateure sind ja oftmals nichts anderes als weniger talentierte Profis. Da wird eisern gelebt und hart trainiert.

Und welche Botschaft hast Du für solche Teilnehmer?



Integrität ist unersetzlich, gleichzeitig jedoch für jeden kostenlos verfügbar. Doper haben bei GFNY genauso wenig Platz wie Leute, die abkürzen.

Was ziehst Du für Konsequenzen aus dem Fall und wie geht es mit GFNY weiter (sowohl dem GFNY in New York als auch der World Series)?

Wie schon nach den ersten zwei positiven Fällen 2012: wir machen so weiter wie bisher. Wir testen und fahren eine klare Linie. Das gilt für das Rennen in NYC und so weit möglich auch bei allen anderen GFNY Rennen weltweit.



Uli, vielen Dank für das Gespräch. Velomotion wünscht viel Erfolg im Kampf gegen Doping!

Stichworte:DopingGFNYGran Fondo New YorkJedermannrennenNews

Über die Redaktion

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